Dokumenttyp: Abschlussarbeit/Doktorarbeit/Habilitationsschrift
Art der Abschlussarbeit: Dissertation
Titel: Karl Schneider und seine Architektur der 1920er Jahre. Eine Komposition von Gegensätzen
Übersetzter Titel: Karl Schneider and his Architecture of the 1920s. A Composition of Opposites
Autor*in: Isler Binz, Monika
Erscheinungsdatum: 16-Sep-2021
Freie Schlagwörter: Schneider, Karl; Neues Bauen; Architektur der Moderne; Architekturgeschichte; Moderne; 1920er Jahre; Hamburg; Architektur
Zusammenfassung: 
In den 1920er und 1930er Jahren für sein Werk international anerkannt, geriet der deutsche Architekt Karl Schneider (1892–1945) nach seiner Emigration und seinem frühen Tod bald in Vergessenheit. Ab den 1970er Jahren wurde Schneider zwar wiederentdeckt, doch beschränkt sich die Wahrnehmung seiner Entwürfe bis heute auf einen eher regionalen Kontext. Auffallend dabei ist die Vielfalt der Be-wertungen, die das Werk des Architekten entweder als äußerst bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Moderne, als regionale, moderatere Variante des Neuen Bauens oder schlicht als freies und für sich stehendes Werk sehen.
Vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen Betrachtungsweisen steht die Ausarbeitung einer übergeordneten Charakterisierung von Schneiders Hamburger Werk im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Etwaige Zusammenhänge zwischen der Beschaffenheit von Schneiders Architektur und deren heterogener Bewertung sollen untersucht sowie eine Kontextualisierung des Werks vorgenommen werden. Die Arbeit beleuchtet zum einen die Rahmenbedingungen von Schneiders Wirken, um die spezifischen Merkmale seiner Architektur im Zusammenhang ihrer Entstehungszeit besser beurteilen zu können. Zum anderen werden im Sinne eines Querschnitts durch die verschiedenen Bautypen ausgesuchte Gebäude und Entwürfe des Architekten eingehend betrachtet und die daraus gezogenen Erkenntnisse zu einer allgemeinen Aussage über Schneiders Werk zusammengeführt.
Als Ergebnis dieser Analyse hat sich mit der Komposition von Gegensätzen ein zentrales Motiv aus Schneiders Entwürfen herauskristallisiert. Es tritt auf verschiedenen Ebenen auf und umfasst städtebauliche, baukörperliche, räumliche, typologische, konstruktive sowie gestalterische Aspekte. Kennzeichnend ist dabei, dass nicht die Gegensätze an sich, sondern die aus ihrer Komposition entstehende, spannungsvolle Harmonie den Ausdruck von Schneiders Architektur prägt und zu deren Vielschichtigkeit beiträgt. Für die Einordnung in den zeitgenössischen wie auch architekturhistorischen Zusammenhang ist die Entwicklung dieses Prinzips wie auch der für Schneider typischen Formensprache bereits in der ersten Hälfte der 1920er Jahre und damit in einer durchaus vielfältigen Entwicklungsphase des Neuen Bauens ausschlaggebend. Im Sinnes eines differenzierten Modernebegriffs verkörpert Schneiders sich an Prinzipien und nicht an stilistischen Vorgaben orientierende Architektur ein auf der künstlerischen Komposition beruhendes, in seiner Qualität herausragendes und richtungsweisendes Werk der Frühmoderne.

Internationally recognized for his work in the 1920s and 1930s, the German architect Karl Schneider (1892-1945) fell into oblivion for a long time after his emigration and early death. Although Schneider was rediscovered from the 1970s onwards, the perception of his designs is still limited to a more regional context. Remarkable is the diversity of evaluations, which see the architect's work either as an extremely significant contribution to the development of modernism, as a regional, more moderate variant of ›Neues Bauen‹, or simply as a free and independent work.
In view of these different perspectives, the present study focuses on the elaboration of a superordinate characterization of Schneider's Hamburg work. Possible connections between the nature of Schneider's architecture and its heterogeneous evaluation are examined and a contextualization of his achievements is undertaken. On the one hand, the work illuminates the general conditions of Schneider's work in order to assess appropriately the specific characteristics of his architecture in connection with its time of origin. On the other hand, selected buildings and designs by the architect are evaluated in detail in the sense of a cross-section through various building types. The insights thereby gained are brought together to a general statement on Schneider's oeuvre.
As a result of this analysis, the composition of opposites has emerged as a central motif from Schneider's designs. It appears on various levels and comprises urban planning, structural, spatial, typological, constructive and design aspects. A significant feature of Schneider's architecture is that it is not the contrasts as such, but the intriguing harmony resulting from their composition that characterises the expression of Schneider's architecture and contributes to its complexity. The development of this principle and of Schneider's typical formal language already in the first half of the 1920s, and thus in a very diverse phase of the development of ›Neues Bauen‹, is decisive for the classification in the contemporary as well as the architectural-historical context. Schneider’s architecture, which is based on principles and not on stylistic specifications, represents in the sense of a differentiated concept of modernity a pioneering work of early modernism based on artistic composition and outstanding in its quality.
Sachgruppe (DDC): 720: Architektur
HCU-Fachgebiet / Studiengang: Architektur 
Akademische Betreuer*in: Schubert, Dirk 
Zweitbetreuer*in: Schirren, Matthias
DOI (Zitierlink): 10.34712/142.19
URN (Zitierlink): urn:nbn:de:gbv:1373-repos-7260
Direktlink: https://repos.hcu-hamburg.de/handle/hcu/580
Sprache: Deutsch
Creative-Commons-Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
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