Dokumenttyp: Abschlussarbeit/Doktorarbeit/Habilitationsschrift
Art der Abschlussarbeit: Masterarbeit
Titel: Cyber_Feminist_City. Stadtschaffende Praktiken zwischen Artificial Intelligence, Algorithmen und Asphalt
Übersetzter Titel: Cyber_Feminist_City. City-Making Practices between Artificial Intelligence, Algorithms, and Asphalt
Autor*in: Voigt, Maja-Lee
Erscheinungsdatum: 1-Dez-2021
Freie Schlagwörter: Stadt; Hacking; Smart City; Artificial intelligence; Algorithmen; Feminismus; Digitalität; urbanes Dazwischen; Glitch
Zusammenfassung: 
Der urbane Raum ist längst ein Inter_Space: Hier verschränken sich Materialität und Virtualität, Analoges und Digitales in steter Wechselwirkung. Oft unsichtbar und als ‚technisch neutral‘ deklariert bestimmen Tech-Unternehmen zunehmend über urbane Gestaltung, wollen die Komplexität und Zukunft von Städten durch ‚Smartness‘ berechenbar machen. Diverse Lebenswirklichkeiten marginalisierter Perspektiven finden dabei wenig Raum oder Repräsentation. Im Gegenteil: Von meist weißen, cis-männlichdominierten Entwicklern programmierte Artificial-Intelligence-Systeme scheinen mehr und mehr über gesellschaftliche Teilhabe, Möglichkeiten der Raumaneignung on- und offline sowie über die Zugänglichkeit zu (sozialer) Infrastruktur zu entscheiden. Mit dem Voranschreiten der urbanen Automatisierung werden so vor allem patriarchale und heteronormative Praktiken reproduziert, standardisiert und in der Stadt materialisiert.

Cyberfeministische Zusammenschlüsse aber leisten Widerstand, indem sie vorherrschende Geschlechterhierarchien und Machtverhältnisse technologischer Entwicklungen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen auf den (digitalen) Raum hinterfragen: mit Praktiken des Hacking sowie solidarischer und sorgender Tech-Infrastruktur. Aufbauend auf einer fünfmonatigen Feldforschung zu raumschaffenden (Kultur-)Techniken hackfeministischer Kollektive widmet sich diese Arbeit den Aneignungen von und dem Widersetzen gegen unterdrückende, patriarchale Technologien. Die mitunter manifestartige digitale Ethnografie zeigt einerseits, wieviel Macht in Technologien eingeschriebene und vorprogrammierte Wertesysteme vor allem auf den Alltag von FINTA haben.
Andererseits bergen Digitalisierungsprozesse widerständiges Potenzial: Das unvermeidliche Auftreten kurzzeitiger Störungen in Funktionsabläufen – technologischer Glitchs – ermöglicht das Hacken technosozialer, heteronormativer Ordnungen aus dem (urbanen) Dazwischen heraus. Von den Rändern der neoliberalen Stadt aus, in ihrem jeweiligen intimen Zusammenhalt, verkörpern (cyber-)feministische Hackspaces Sorge- und Wissensinfrastrukturen, schaffen Zugänglichkeiten zu digitaler Alphabetisierung und Tech-Wissen und besetzen Raum in materiellen sowie zeitlichen „urban cracks“ (Tonkiss 2013: 317). Ihre Verweigerung des technokapitalistischen Systems formuliert alternative, plurale Zukünfte, ist das codierte ‚otherwise‘.

Ausgehend von der Dringlichkeit, die in Technologien und Räume eingeschriebenen Ungleichheiten zu entschlüsseln fordert die Arbeit dazu auf, sich – stadtforscherisch! – dem hyperdurchplanten und ausschließenden Zukunftsentwurf von technokapitalistischer Stadtproduktion entgegenzustellen. Feministische Hackspaces machen hier den Anfang: Sie fordern ein Recht auf Stadt, auf Repräsentation im urbanen Zusammenleben ein und widersetzen sich damit binären Antwortmöglichkeiten einer automatisierten Entscheidungsarchitektur, die die Bedürfnisse von FINTA kaum berücksichtigt – weder in der Gestaltung von Algorithmen oder Artificial Intelligence, noch auf dem Asphalt, der die Stadt bedeutet.
Sachgruppe (DDC): 710: Landschaftsgestaltung, Raumplanung
HCU-Fachgebiet / Studiengang: Urban Design 
Akademische Betreuer*in: Grubbauer, Monika 
Zweitbetreuer*in: Wildner, Kathrin 
Direktlink: https://repos.hcu-hamburg.de/handle/hcu/601
Sprache: Deutsch
Creative-Commons-Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Enthalten in der SammlungStudentische Arbeiten (nur Campuszugriff)

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