Urbane Hitzeinseln : Maßnahmen zum Schutz und zur Anpassung an das Stadtklima und den Klimawandel; eine Analyse ausgewählter deutscher Großstädte mit Fokus auf Hamburg und München

Abstract

Ein derzeit intensiv diskutiertes Thema und Aufgabenfeld in Bereichen wie Politik, Umwelt, Wirtschaft und Soziales sowie in der Planungsdisziplin stellt der Klimawandel und seine zu erwartenden Auswirkungen auf den Menschen und seine Lebenswelt im 21. Jahrhundert dar. Dementsprechend können wirtschaftliche, soziale und ökologische Verwerfungen verstärkt auftreten. Dabei werden die Konsequenzen einzelne Länder und Regionen unterschiedlich stark treffen, besonders ausgeprägt werden die Effekte allerdings auf urbane Agglomerationen Einfluss haben. Dem nicht mehr abzuwehrenden Klimawandel kann und muss demnach durch entsprechende Maßnahmen begegnet werden; so sind auf der einen Seite Klimaschutzmaßnahmen zu treffen und auf der anderen Seite geeignete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln bzw. umzusetzen. Dabei ist nicht nur ein strategischer Ansatz erforderlich, sondern es müssen geeignete Methoden gefunden werden, um auf die Umweltveränderungen angemessen und flexibel reagieren zu können. Eine dieser Folgen des Klimawandels sind die in den vergangenen Jahren immer nachdrücklicher zu beobachtenden Wetterextreme zu denen auch Hitzewellen und kritische Hitzeperioden zählen. So bilden sich verstärkt urbane Hitzeinseln (engl. Urban Heat Islands - UHI) aus, die enorme gesundheitliche Schäden und Stresssymptome für den Menschen sowie für die Flora und Fauna zur Folge haben. Ein gemindertes Wohlbefinden und eine eingeschränkte Lebensqualität, besonders für ältere oder kranke Menschen, sind Anzeichen dafür. Nach nationalen Klimaprojektionen zu urteilen, verschärft sich das Problem urbaner Hitzeinseln in der Zukunft weiter: die Jahresmitteltemperatur kann sich bis zum Jahr 2100 um 1,5 bis 3,7 °C erhöhen (im Vergleich zum Zeitraum 1961 bis 1990). (Sustainability Center Bremen o.J.: 13) Urbane Hitzeinseln belegen diesen allgemeinen Temperaturanstieg, so kann die Temperaturdivergenz zwischen Stadt und Umland bis über 10 °C betragen. Auch Ereignisse wie die Hitzeperiode 2003 in Europa mit ca. 7.000 Todesfällen in Deutschland sind allein darauf zurückzuführen und zeigen wie stark die Auswirkungen des Klimawandels ausfallen können bzw. weisen auf die wandelnden globalen und regionalen Umweltbedingungen hin. (vgl. Sustainability Center Bremen o.J.: 20) Bereits heute leben 75 Prozent der Menschen Europas in städtischen Gebieten, bis 2020 wird dieser Anteil auf 80 bis 90 Prozent ansteigen. (vgl. Carter 2011: 1) Insofern rückt die Thematik der urbanen Hitzeinseln stärker denn je in den Fokus der Betrachtung, da die Städte zu einem großen Teil für die Gesamtemissionen und damit für den Klimawandel verantwortlich sind. Zugleich sind die Agglomerationen aber auch am stärksten von den Auswirkungen und negativen Folgen des Klimawandels betroffen. Handlungsempfehlungen werden von vielen Seiten gegeben, doch gibt es keine einheitliche Vorgehensweise diesem Umstand zu begegnen. Die Auswahl der Thematik für die Master-Thesis erfolgt anhand des bisher geringen Informations- und Forschungswissens auf dieser Ebene. Das Themengebiet ist dabei relativ jung, erst im Dezember 2008 wird es erstmals in der Deutschen Anpassungsstrategie aufgegriffen. So werden hier Handlungsempfehlungen für eine klimagerechte Stadtentwicklung gegeben, welche u.a. die Aufheizung von Städten mindern sollen. Aber auch Klimaschutzkonzepte einzelner Städte gehen zunehmend gezielter auf die Thematik der urbanen Aufheizung ein. Demgemäß ergibt sich für die Master-Thesis die Anforderung die jeweiligen Maßnahmen zur Minderung der Folgen von Hitzebelastungen ausgewählter Städte in Deutschland empirisch zu untersuchen und schließlich auf die Übertragbarkeit Hamburgs zu überprüfen. In Anbetracht der konzis aufgezeigten Sachlage ergeben sich folgende Fragestellungen für die Master-Thesis: • Welche planerischen Maßnahmen lassen sich in Bezug auf urbane Hitzeinseln in ausgewählten deutschen Großstädten finden und inwieweit lassen sich dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede ausmachen? • Welche dieser Maßnahmen können auf die Stadt Hamburg übertragen werden?