Abwasser- und Energiemanagement im Hospital zum Heiligen Geist Hamburg

Abstract

Energie- und Abwasserinfrastrukturen sind Grundlage einer funktionierenden Stadt. Das Neubauprojekt des Hospitals zum Heiligen Geist Hamburg bietet Anlass, diese Thematiken aus Sicht der Stadtplanung zu untersuchen. Als Altersheim ist das Hospital ein großer Stromverbraucher und ein Hotspot für pharmazeutische Reststoffe im Abwasser. Die Bandbreite an möglichen Technologien für eine Reduzierung dieser Emissionen ist groß. Für das Abwassermanagement sehen wir die Implementierung der Grauwasseraufbereitung durch die Kombination aus Nanofiltration und Festbettreaktor sowie die Wärmerückgewinnung vor. Wird auch das Gelbwasser damit behandelt, werden die Mikroschadstoffe im Abwasser weiter wesentich reduziert. Durch den POWERSTEP und eine dezentrale Kläranlage können die Emissionen im letzten Schritt noch stärker eingeschränkt werden. Durch den Einsatz von „Building-Applied PV“ und „Building-Integrated PV“ Photovoltaik auf dem Gebäude und Bauwerksintegrierte Photovoltaik) wird Strom erzeugt, der bilanziell und — in Kombination mit Batterie und entsprechendem Zähler und Steuereinheit — auch physisch als Eigentstrom genutzt werden kann. Für die physische Nutzung sehen wir ein agentenbasiertes Energiemanagementsystem mit Peer-to-Peer-Kommunikation vor. Die angedachten Infrastruktursysteme stehen mit den jeweils greifenden Gesetzen nicht in Konflikt. Gesetzliche Regelungen motivieren jedoch auch nicht zur Etablierung der innovativen Technologien. Deshalb sehen wir die Eigenverantwortung als einen Schlüsselaspekt, um den Arzneimitteleintrag im Abwasser sowie den Verbrauch fossil erzeugter Energie zu reduzieren.