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Dokumenttyp: Abschlussarbeit/Doktorarbeit/Habilitationsschrift
Art der Abschlussarbeit: Masterarbeit
Titel: Weiterentwicklung von Einfamilienhausgebieten: Chancen und Hindernisse der formellen Steuerung auf Bebauungsplanebene
Übersetzter Titel: Development of single-family home areas: Opportunities and obstacles of formal control at the development plan level
Autor*in: Carstens, Camilla Sina
Erscheinungsdatum: 19-Aug-2024
Freie Schlagwörter: Einfamilienhausgebiete; Bebauungsplan
Zusammenfassung: 
Die im Rahmen dieser Masterarbeit durchgeführte Forschung untersucht die Chancen und Hindernisse des Bebauungsplans für die Weiterentwicklung bestehender Einfamilienhausgebiete am Beispiel suburbanen Mittelzentren im südlichen Schleswig-Holstein. Methodisch wurde neben einer umfassenden Literaturanalyse eine qualitative Forschung durchgeführt. Mithilfe leitfadengestützter Interviews wurden unterschiedliche Akteur:innen der kommunalen Planung befragt. Basierend auf der literaturbasierten Analyse werden zunächst Erkenntnisse zur historischen Entwicklung des Einfamilienhauses, seiner Beziehung zur Suburbanisierung und zur Charakterisierung auf Gebiets- und Gebäudeebene präsentiert. Als Weiterentwicklungsstrategien werden Schwerpunkte im Bereich der Nachverdichtung, Diversifizierung und Identitätsbildung identifiziert und anschließend als Grundlage für die Bewertung des Bebauungsplans als Instrument zur Weiterentwicklung herangezogen.
Die durchgeführte Forschung zeigt, dass der Bebauungsplan durch seine Festsetzungsmöglichkeiten umfassendes Potenzial zur Weiterentwicklung bietet. Insbesondere die Möglichkeit zur Diversifizierung und der Nachverdichtung werden als vielversprechende Ansätze betrachtet. Jedoch werden unter Achtung der Rechtsverbindlichkeit und der Gültigkeitsdauer eines Bebauungsplans zugleich Hindernisse durch Festsetzungen z. B. zum Art und Maß der baulichen Nutzung aufgedeckt. Insgesamt wird festgestellt, dass trotz Nachverdichtungsbestrebungen weitestgehend eine „Bestandskonservierung“ erfolgt, die vor dem Hintergrund der zuvor erarbeiteten Weiterentwicklungsschwerpunkte diskutiert wird. Insbesondere wird die Bedarfs- und Zukunftsgerechtigkeit in Frage gestellt, da die Gebiete nach wie vor bevorzugt auf Haushaltskonstellationen (und Alltagspraktiken) der heteronormalen Kleinfamilie ausgerichtet zu sein scheinen. Darüber hinaus werden konkurrierende Ansprüche der Gegenwart und Zukunft als Hindernis herausgearbeitet, die in Form unterschiedlicher Festsetzungen sichtbar werden. Zudem stellt sich der Themenkomplex „Mobilität“ als erhebliches Hindernis dar, das durch seine Abhängigkeiten zu Bebauungsplaninhalten (z. B. Stellplätze) die Weiterentwicklung erschwert. Im Hinblick auf das Akteur:innenfeld wird die Rolle der Eigentümer:innen als entscheidend erachtet, da ihre Interessen, Widerstände und individualisierten Handlungsmuster die Aufstellung der Bebauungspläne und ihre Umsetzung beeinflussen. So wird deutlich, dass die identifizierten Hindernisse nicht nur aus dem Bebauungsplan selbst resultieren, sondern auch durch die komplexen Eigentumsstrukturen und individuellen Ansprüche in den Bestandsgebieten geprägt sind. Die Forschung schließt mit dem Appell für eine vertiefte Diskussion über die Zukunft von Einfamilienhausgebieten ab und hebt die Notwendigkeit hervor, über traditionelle Raumstrukturen hinauszudenken. Es wird betont, dass ein Umdenken in Bezug auf Besitzansprüche und Gemeinschaftsorientierung erforderlich ist, um eine nachhaltige und bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Einfamilienhausgebieten voranzutreiben.

The research conducted within this master‘s thesis examines the opportunities and obstacles of the zoning plan as a formal regulatory tool for the development of existing single-family residential areas, using suburban medium-sized centers in the south of Schleswig-Holstein as a case study. Methodologically, alongside an extensive literature review, qualitative research was conducted. Various actors in municipal planning, involved in land-use planning within the municipalities of the selected study area, were interviewed using semi-structured interviews. Based on the literature-based analysis, insights into the historical evolution of the single-family home, its relationship with suburbanization, and its characterization at the area and building levels are presented. Prioritizing strategies for further development, emphasis is placed on densification, diversification, and identity formation, which are subsequently used as a basis for evaluating the zoning plan as a tool for development.
The research conducted demonstrates that the zoning plan offers comprehensive potential for the sustainable development of existing single-family residential areas. Particularly, the potential for diversification of use and densification are considered promising approaches. However, while respecting the legal binding nature and validity period of a zoning plan, obstacles arise simultaneously due to stipulations such as the type and extent of construction or the number of housing units. Overall, despite efforts towards densification, there is mostly a tendency towards „preservation of existing structures,“ which is critically discussed in light of the previously identified development priorities. Furthermore, the adequacy and future suitability of the examined zoning plans are questioned, as the areas still seem to primarily cater to household configurations (and corresponding everyday practices) of a heteronormative family. Additionally, competing present and future demands are highlighted as obstacles, manifesting through various stipulations (e.g., restrictions on the spectrum of use). Furthermore, the challenging task mobility emerges as a significant obstacle, complicating development due to its dependencies on zoning plan elements (e.g., parking spaces). Regarding the field of actors, particular emphasis is placed on the role of property owners in existing areas, as their interests, resistance, and individualized behavioral patterns influence the establishment and implementation of zoning plans. It becomes evident that the identified obstacles do not solely result from the zoning plan itself but are also shaped by the complex property structures and individual demands within the existing areas. The research concludes with a call for a deeper discussion on the future of single-family residential areas, emphasizing the need to think beyond traditional spatial structures. It is emphasized that a reconsideration of ownership claims and community orientation is necessary to advance sustainable and demand-oriented development of single-family residential areas.
Sachgruppe (DDC): 710: Landschaftsgestaltung, Raumplanung
HCU-Fachgebiet / Studiengang: Stadtplanung 
Akademische Betreuer*in: Grubbauer, Monika 
Zweitbetreuer*in: Wickel, Martin 
URN (Zitierlink): urn:nbn:de:gbv:1373-repos-13297
Direktlink: https://repos.hcu-hamburg.de/handle/hcu/1038
Sprache: Deutsch
Enthalten in der SammlungStudentische Arbeiten

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