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Dokumenttyp: Abschlussarbeit/Doktorarbeit/Habilitationsschrift
Art der Abschlussarbeit: Masterarbeit
Titel: memory citizenship - Sichtbarkeit migrantischer Narrative im urbanen Raum
Autor*in: Merzoug, Shari
Erscheinungsdatum: 2-Mai-2025
Freie Schlagwörter: Migration <Motiv>; Erinnerungskultur; Straßenraum; Aneignung; Teilhabe und Partizipation; Selbstermächtigung; Gedenken; Straßenname; Sichtbarkeit; Semra Ertan; Marwa El-Sherbini
Genormte Schlagwörter: MigrationGND
Kollektives GedächtnisGND
GedenkenGND
Kollektive in AktionGND
TeilhabeGND
StraßennameGND
ZugehörigkeitGND
SichtbarkeitGND
Zusammenfassung: 
„In their acts of postcolonial “memory citizenship” (Rothberg, Yildiz), activists address a multi-ethnic, anti-racist memory collective [...] that recognizes and fights against contemporary racialized divisi- ons and exclusions.“ (Engler 2013: 56)

Diese Thesis befasst sich mit dem migrantischen Erinnern und der Sichtbarmachung migrantischer Narrative im Stadtraum.

Unter Einbeziehung der Konzepte des „kollektiven Gedächtnisses“, sowie der Betrachtung von Straßen- bzw. Platznnamen als sichtbare Träger und Ausdruck einer dominanten Erinnerungskultur wird das Konzept der „memory citizenship“ (dt. "Erinnerungsstaatsbürgerschaft") angewendet. Dieses steht als postkolonialer Akt der Selbstermächtigung, durch welchen migrantische Personen mittels widerständiger Erinnerungsarbeit ihre Teilhabe am deutschen Erinnerungsbewusstsein einfordern.

Im Fokus der Untersuchung steht die selbstermächtigende Praxis migrantischer Initiativen, welche die Neubenennung von Straßen und Plätzen nach migrantischen Persönlichkeiten und deren Geschichte anstrebt.

Anhand von drei Fallbeispielen wird die widerständige Forderung nach der Neubenennung urbaner Plätze nach migrantischen Personen analysiert. Auf drei Forschungsebenen wird untersucht, wie die Praxis der „memory citizenship“ innerhalb kommunalpolitischer Gremien, durch die migrantischen Aktivist:innen selbst und in der ansässigen Nachbarschaft ausgeübt, wahrgenommen und beurteilt wird.

Als Ergbenis lässt sich die untersuchte Praxis der "memory citizenship" zur Neubenennung öffentlicher Räume nach migrantischen Personen als eine Form aktivistischer Erinnerungsarbeit, die über das reine Neubenennen von Plätzen hinausgeht, betrachten. Sie verfolgt das Ziel, migrantische Narrative und Lebensrealitäten sichtbar zu machen, gesellschaftliche Missstände wie rassistsichgen Gewalt zu thematisieren und Diskussionen über Zugehörigkeit und Identität anzustoßen. Aktivist:innen nutzen vielfältige Methoden wie Gedenkveranstaltungen, künstlerische Interventionen und Bildungsprojekte, um ihre Anliegen zu verankern. Dies hat neben der Produktion von widerständigen Räumen in der Stadt auch die Schaffung von multilokalen Erinnerungsgemeinschaften und die Produktion und Weitergabe von mirgantischem Wissen zur Folge.

Während die offizielle Anerkennung durch kommunale Gremien als wünschenswert wahrgenommen wird, um postkoloniale Ziele in einem nationalstaatlichen Rahmen zu verwirklichen, bleibt die migrantische Erinnerungsarbeit ein kontinuierlicher, oft informeller Prozess, der nicht von politischen Entscheidungen abhängt. Auf lokaler Nachbarschaftsebene erfährt diese Praxis häufig Unterstützung, während sich auf kommunalpolitischer Ebene sie teils rassistische und binäre Denkmuster erkennen lassen. Die Zusammenarbeit der Aktivist:innen mit politischen Akteur:innen birgt dabei auch Chancen, wie aber auch Risiken der Instrumentalisierung migrantischer Perspektiven.

Insgesamt zeigt die Untersuchung, dass diese Form der aktivitsichen Erinnerungspraktik eine bedeutende Rolle in postkolonialen Gesellschaften spielt, indem sie bestehende Machtverhältnisse herausfordert und marginalisierte Perspektiven in die urbane Erinnerungslandschaft integrieren kann. Langfristig bleibt zu erforschen, wie nachhaltig diese Praktiken das kollektive Gedächtnis prägen und in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten wirken.
Sachgruppe (DDC): 710: Landschaftsgestaltung, Raumplanung
HCU-Fachgebiet / Studiengang: Urban Design 
Akademische Betreuer*in: Burri, Regula Valerie
Zweitbetreuer*in: Seichter, Zita
URN (Zitierlink): urn:nbn:de:gbv:1373-repos-14238
Direktlink: https://repos.hcu-hamburg.de/handle/hcu/1105
Sprache: Deutsch
Enthalten in der SammlungStudentische Arbeiten

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