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Type: Thesis
Type of Thesis: Master Thesis
Title: Dichte, BauNVO und die Anforderungen dynamischer Stadtentwicklung : Eine Analyse der baulichen Dichte in der Baunutzungsverordnung im Hinblick auf die gegenwärtigen urbanen Entwicklungen und Verdichtungsziele am Beispiel der Stadt Hamburg
Authors: Heitmüller, Jana-Louisa
Issue Date: 2015
metadata.dc.subject.gnd: Baunutzungsverordnung
StadtentwicklungGND
StadtplanungGND
Bebauungsdichte
Obergrenze
Hamburg
Abstract: 
›Dichte‹ wird in vielen gegenwärtigen Diskursen um eine zukunftsgerichtete und nachhaltige Stadtentwicklung oftmals ohne einen definierten Kontext aufgegriffen. Dabei liegen dem Begriff weitreichende und vielschichtige interdisziplinäre Ursprünge und Anwendungsmöglichkeiten zugrunde, welche in der Forschungsarbeit thematisiert werden. Der Fokus wird auf die bauliche Dichte gelegt, welche in dem Jahr 1962 in der BauNVO (Baunutzungsverordnung) rechtlich eingebunden wurde und somit zum festen Bestandteil städtebaulicher Planungen geworden ist. Ein zentrales Element stellen die Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung in § 17 BauNVO dar, in dem allgemeingültige Obergrenzen zur baulichen Dichte und Überschreitungsmöglichkeiten normiert werden. Vor diesem Hintergrund werden die Intentionen der Verordnung, Entstehung der Grenzwerte und der Bedeutungswandel von baulicher Dichte im Hinblick auf die gegenwärtigen Anforderungen der dynamischen Stadtentwicklung in Augenschein genommen und infrage gestellt. In diesem Zusammenhang wird nachfolgende Forschungsfrage bearbeitet: »Wie wurde Dichte zur baulichen Dichte und zum maßgeblichen Kriterium sowie Instrument in der Stadtplanung und BauNVO und werden die rechtlich festgelegten Maßobergrenzen den gegenwärtigen urbanen Entwicklungen und Verdichtungszielen gerecht?« Mithilfe von verschiedenen Methoden, wie Literatur- und Internetrecherchen, Experteninterviews, Praxisuntersuchungen und einer SWOT-Analyse, werden die Themenfelder, die sich in der Fragestellung vereinen, untersucht. Um die theoretische Analyse abzurunden und die Ergebnisse mit der Praxis zu verknüpfen, wird die Stadt Hamburg als Beispiel herangezogen und Entwicklungen, Verdichtungsziele sowie verschiedene Stadtentwicklungsvorhaben hinsichtlich ihrer baulichen Dichte und Diskrepanzen zu den Grenzwerten des § 17 BauNVO thematisiert.
Auf der einen Seite erfährt das rechtliche Instrumentarium negative Kritik. In den Festsetzungen der baulichen Dichte in der BauNVO spiegelt sich das veraltete Städtebauideal der aufgelockerten Stadt wider, welches nicht mit den gegenwärtigen Bestrebungen der verdichteten und kompakten Stadt konform geht. Darüber hinaus lassen sich keine qualitativen Merkmale städtebaulicher Gegebenheiten mit abstrakten und fiktiven Zahlen abbilden. Auf der anderen Seite ist es nicht wegzudenken, da es das fundamentale ›Herz‹ von Stadtplanung darstellt, mit dem sich eine städtebauliche Ordnung lenken und herstellen lässt. Die Vor- und Nachteile werden im Verlauf der Arbeit herausgearbeitet und gegenübergestellt. Nichtsdestotrotz scheinen die Obergrenzen der baulichen Dichte den aktuellen Anforderungen der Stadtentwicklung nicht gerecht zu werden, da die Dichtegrenzwerte bei den untersuchten Stadtentwicklungsprojekten regelmäßig überschritten werden. Diese Überschreitungen sind zulässig, sollen aber im ursprünglichen Sinn die Ausnahme darstellen. Das Verhältnis verschiebt sich, sodass die Herausforderungen in den Bedingungen an die Überschreitung liegen. Im Zuge der sich wandelnden gesellschaftlichen, politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spitzen sich die Anforderungen an die Stadt weiter zu. Im Rahmen nachhaltiger Entwicklungen, den Zielen der Innenentwicklung sowie dem Ruf nach mehr Urbanität und gestiegenen Wohnflächenansprüchen wird eine bauliche Verdichtung gefordert und angestrebt. Diesen dynamischen Veränderungen und Zielen stehen jedoch die Maßobergrenzen nach § 17 BauNVO entgegen. Veraltete Vorstellungen von Stadt werden nahezu unverändert in die Zukunft transportiert und stellen die Basis gegenwärtiger städtebaulicher Planungen dar. Das Instrument verliert zunehmend an Bedeutung und muss hinsichtlich seiner Zukunftsfähigkeit überprüft und angepasst werden, damit die Stadt angemessen auf sich wandelnde Veränderungen ohne rechtliche Diskrepanzen reagieren kann.
Subject Class (DDC): 710 Landschaftsgestaltung, Raumplanung
HCU-Faculty: Stadtplanung 
Directlink: https://repos.hcu-hamburg.de/handle/hcu/311
Language: German
Appears in CollectionStudentische Arbeiten (nur Campuszugriff)

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