(R)evolution der Co-Working Spaces: Weg vom netzwerkbasierten Innovationsinkubator zurück zur kommerziellen Zweckgemeinschaft?

Abstract

Die Themen Co-Working und Co-Working Spaces genießen derzeit als Zukunft der Arbeit und Arbeitsplatzorganisation eine hohe mediale Aufmerksamkeit. Im Kern dieser Form der Arbeit steht die institutionalisierte Form der Zusammenarbeit und der Aufbau von professionellen Netzwerken, die auf dem Prinzip der losen Kopplung beruhen, welches der Netzwerktheoretiker Mark Granovetter entscheidend geprägt hat. Die räumliche Konzentration von unterschiedlichen Interessen soll Teilnehmern von Netzwerken ein hohes Maß an Flexibilität und niedrigschwelligen Wissenstransfer ermöglichen. Dieser Ansatz hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt und ist im Begriff des Co-Workings aufgegangen. Das Co-Working beschreibt dabei die Einstellung freiwillig mit anderen zusammenzuarbeiten und das eigene Wissen unabhängig von Firmenzugehörigkeit oder Hierarchieebene mit anderen zu teilen. Die vorliegende Masterthesis beleuchtet vor diesem Hintergrund die Entwicklung von professionellen Netzwerken in Co-Working Spaces. Mit Hilfe von Besuchen und Interviews in unterschiedlichen Typen von Co-Working Spaces wird überprüft, ob geänderte Rahmenbedingungen, wie zunehmender ökonomischer Wettbewerb, schnell steigende Nutzerzahlen und das Aufkommen von Sonderformen des Co-Workings auf die Etablierung von professionellen Netzwerken in Co-Working Spaces einwirken. Die erste Hälfte der vorliegenden Arbeit untersucht das Thema Co-Working, sowie den netzwerktheoretischen Rahmen des Prinzips der Zusammenarbeit in Co-Working Spaces dar. Der zweite Teil widmet sich der Analyse der aktuellen Situation der Co- Working Spaces, zeigt auf, in wie weit Barrieren die Bildung von Verbindungen behindern und ergründet, ob Netzwerkstrukturen vorhanden sind.