Wohnen (nicht) möglich : eine Untersuchung anhand von vier Thesen zum Wohnen auf dem Huckepackbahnhof Rothenburgsort

Abstract

Es ist ein Trend zum innenstadtnahen Wohnen festzustellen, allgemein zieht es die Menschen zurück in die Städte. Hamburg ist dabei Zuzugsgewinner und plant langfristig bereits mit zwei Millionen Einwohnern. Gleichzeitig besteht bereits heute Konsens darüber, dass in Hamburg Wohnungen fehlen. 6000 neue Wohnungen sollen nun Jahr für Jahr errichtet werden, um die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen. Bei der Entwicklung von neuen Wohnungen und Wohngebieten setzt Hamburg auf Innenentwicklung und führt derzeit mit der HafenCity und der Mitte Altona zwei auch über die Grenzen Hamburgs bekannte, bedeutende Projekte durch. Der ehemalige Huckepackbahnhof Rothenburgsort, insgesamt knapp 13 ha Konversionsfläche 3 km Luftlinie vom Rathaus entfernt, hervorragend erschlossen, soll nach politischen Beschlüssen aus dem Jahre 2002 nicht für Wohnen entwickelt werden. Hier läuft derzeit ein Bebauungsplanverfahren, um ein Gewerbeflächen festzusetzen. Dies ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu überdenken und so versucht diese Arbeit auf unterschiedlichen Maßstabsebenen die Möglichkeiten einer Wohnnutzung auszuloten: Nach einer Betrachtung auf übergeordneter Ebene wird anhand von Referenzen aus vergleichbaren Gebieten und Situationen in Typologie und Grundriss aufgezeigt, wie man mit einer Wohnnutzung in dieser Lage und mit diesen ortsspezifischen Problemen, zu welchen insbesondere die Verlärmung gehört, umgehen kann. Die Abschlussbewertung zeigt den Bedarf einer hinreichenden Überprüfung einer Wohnnutzung und die Notwendigkeit Entscheidungen, die zehn Jahre vor der Einleitung des Bebauungsplanverfahren getroffen worden sind, zu überdenken und auf ihre Konformität mit den aktuellen Erfordernissen an Anforderungen an Stadtentwicklung zu überprüfen.